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Das Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen

Das Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen (BNS) ist ein Zusammenschluss von sieben Nichtregierungsorganisationen (NGOs) (Link zu den Fachstellen). Das Netzwerk setzt sich für die Durchsetzung der Rechtsansprüche und somit für die Verbesserung der Lebenssituation von besonders schutzbedürftigen geflüchteten Menschen in Berlin ein. Grundlage der Arbeit sind die EU-Aufnahmerichtlinien von 2003 (RL 2003/9/EG) und 2013 (RL 2013/33/EU).

Im Jahr 2008 wurde das Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen (BNS) ins Leben gerufen. Das BNS entwickelte zusammen mit der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales (SenGesSoz) ein dreistufiges Verfahren der Identifizierung, Feststellung und Versorgung besonders schutzbedürftiger geflüchteter Menschen in Berlin.

Um die Umsetzung der Rechtsansprüche zu erreichen, greifen verschiedene Maßnahmen ineinander. Herzstück des Projektes ist die Beratung von geflüchteten Menschen durch Sozialarbei-ter:innen, Therapeut:innen und Psycholog:innen (siehe Zielgruppenseite). In diesen Beratungsgesprächen wird die Schutzbedürftigkeit festgestellt und individuelle Bedarfe ermittelt. Eine Bescheinigung über die Schutzbedürftigkeit und die Bedarfe der Person kann ausgestellt werden. Nach den Gespräche werden angemessene Angebote gesucht. Zugleich bemühen sich die Mitarbeiter:innen des BNS um eine bedarfsgerechte Unterbringung, wie z.B. in einer Unterkunft für LSBTI* oder eine Einzelzimmerunterbringung. Ziel ist die angemessene Versorgung von besonders schutzbedürftigen geflüchteten Personen in Berlin. Das soll bestenfalls im Rahmen der Regelversorgung geschehen (dazu hat der Flüchtlingsrat Berlin einen Ratgeber herausgegeben, S.176ff). In der Praxis ist dies nicht immer möglich, so dass die Rechtsansprüche besonders schutzbedürftiger Menschen teilweise unerfüllt bleiben.

Deswegen setzt sich das BNS auch für strukturelle Verbesserungen ein. Durch die Dokumentation von Bedarfen und die Darstellung der Versorgungsstruktur (siehe Daten und Analysen) sollen Versorgungslücken systematisch erhoben werden. Das Wissen und die Erfahrungen aus der Praxis werden genutzt, um fundierte politische Forderungen für die Verbesserung der Versorgungslage zu erwirken.

Die Erfahrungen der BNS Fachstellen hinsichtlich Herausforderungen und strukturellen Problemen in Berlin sind daher die Grundlage für die politischen Forderungen des BNS (siehe politische Arbeit). Diese werden an Entscheidungsträ-ger:innen in Berlin herangetragen. Das Ziel ist, auf politischer Ebene langfristige Verbesserungen für geflüchtete Menschen in Berlin zu erwirken.

Mitarbeiter:innen der Fachstellen des BNS bieten Schulungen (siehe Schulungsangebote, Materialien und Kooperationen) für verschiedene Akteure an, zum Beispiel für Mitarbeiter:innen in Unterkünften. In den Schulungen werden Kenntnisse zu BNS-spezifischen Themen vermittelt. Dazu gehören unter anderem die Themen Traumata, rechtliche Grundlagen von besonderer Schutzbedürftigkeit und die daraus resultierenden praktischen Ansprüche von besonders schutzbedürftigen geflüchteten Menschen.